Kreislaufwirtschaft in die Schule bringen

18 Projektideen und kreative Aktivitäten um Schülerinnen und Schülern den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen nahezubringen, damit denken in Kreisläufen kinderleicht wird.

Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft kann in vielen Bereichen der Schule integriert werden

Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen früh zu zeigen, dass Kreislaufwirtschaft mehr als nur „Mülltrennung“ ist und wie sie aktiv mitmachen können. Durch kreative Aktivitäten und praktische Beispiele lernen sie, zum Klimaschutz beizutragen. Ziel ist es, ihnen den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen nahezubringen, damit sie in Zukunft in Kreisläufen denken können.

Warum das Thema in der Schule wichtig ist

  • Verständnis für Nachhaltigkeit: Durch die Einbeziehung von Kreislaufwirtschaft in den Lehrplan lernen Schülerinnen und Schüler die Prinzipien der Nachhaltigkeit kennen und verstehen die Bedeutung von Ressourcenschonung und Abfallvermeidung.
  • Förderung von Problemlösungsfähigkeiten: Die Auseinandersetzung mit der Kreislaufwirtschaft hilft, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln, die in einer komplexen, globalisierten Welt unerlässlich sind.
  • Bewusstsein für globale Verantwortung: Schüler und Schülerinnen entwickeln ein Bewusstsein für ihre Verantwortung als globale Bürger und lernen, wie sie durch nachhaltigen Konsum und Recycling einen positiven Beitrag leisten können.
  • Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen: Die Kreislaufwirtschaft bereitet Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor, indem sie ihnen zeigt, wie sie in ihrem Alltag und später im Berufsleben nachhaltige Entscheidungen treffen können.
  • Förderung von Innovation und Kreativität: Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, innovative Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln und kreative Ansätze zur Wiederverwendung und Wiederverwertung von Materialien zu finden.

In der Kreislaufwirtschaft versuchen wir, Dinge so zu verwenden, dass sie nicht einfach weggeworfen werden müssen. Statt etwas nur einmal zu benutzen und dann zu entsorgen, versuchen wir, es wiederzuverwenden, zu recyclen oder noch besser gleich so zu gestalten, dass es lange hält. Als Grundlage für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft dienen die 10 R-Grundsätze der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie.

Diese 10 R-Grundsätze der Kreislaufwirtschaft können auf vielfältige Weise in den Schulalltag integriert werden. 

Projektideen zu den 10 R-Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft

1. Refuse (Ablehnen): 

Den Kauf von Produkten, die nicht nachhaltig sind oder die nicht wirklich gebraucht werden, ablehnen.

  •  Zero-Waste-Tage: Organisieren Sie spezielle Tage, an denen die Schule versucht, keinen Abfall zu produzieren. Dies kann eine Herausforderung sein, die die Schülerinnen und Schüler dazu anregt, selbst kreative Lösungen zu finden.
  • Lieferketten-Analyse: Schülerinnen und Schüler recherchieren in Teamarbeit die Lieferkette von Produkten die sie gerne selbst nutzen (Elektrogeräte, Mode, Lebensmittel)

2. Rethink (Überdenken): 

Ist für die Nutzung des Produktes unbedingt ein Neukauf nötig? Wie kann man Produkte anders nutzen oder gestalten, um Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen?

  • Thinktank Kreislaufwirtschaft: Lasse die Klasse selbst Ideen rund um Kreislaufwirtschaft entwickeln – wie könnten z.B. Produkte des täglichen Lebens kreislauffähiger werden? Welche Skills werden in Zukunft benötigt (GreenJobs)? Wie könnte ein Tagesablauf ausschauen, wenn nur Ressourcen verwendet werden, die bereits vorhanden sind, ist dies überhaupt möglich?
  • Kreislaufwirtschafts-AG: Gründen Sie eine Arbeitsgemeinschaft, die sich regelmäßig trifft, um Projekte zur Kreislaufwirtschaft zu planen und durchzuführen.
  • Sharing statt Byying: Wo kann in der Schule mehr geteilt werden? Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler Sharingmöglichkeiten erarbeiten, z.B. können Laubsägen von der Schule angeschafft werden statt von jedem Schüler, jeder Schülerin selbst?

3. Reduce (Reduzieren):

Kann man den Ressourcenverbrauch sowohl in der Herstellung, als auch der Nutzung reduzieren?

  • Nachhaltige Schulmaterialien: Ermutigen Sie Schülerinnen, Schüler sowie das Lehrerkollegium dazu, nachhaltige Schulmaterialien zu verwenden. Dies könnte wiederverwendbare Notizbücher, Hefte vom Vorjahr, Stifte aus recycelten Materialien oder Recyclingpapier umfassen.
  • Schulprojekte zur Abfallvermeidung: Lasse die Klasse Projekte zur Abfallvermeidung durchführen. Sie könnten zum Beispiel Strategien entwickeln, um den Verbrauch von Einwegprodukten in der Schule zu reduzieren oder z.B. sparsamen Umgang mit Materialien im Kunst- und Werkunterricht durch die Verwendung von Restmaterialien initieren.

4. Reuse (Wiederverwenden):

 Produkte, die noch funktionsfähig sind, sollen weiterhin verwendet werden (Second Hand). 

  • Tauschbörse organisieren: Organisiere mit der Klasse oder Schule eine Tauschbörse um Dinge wie Schulmaterial, Spielzeug, Bücher oder auch Bekleidung tauschen zu können. Statt Waren könnten auch Dienstleistungen getauscht werden wie z.B. „Ich lerne mit dir Mathe“ oder „Ich helfe dir dein Fahrrad zu reparieren“ Wichtig ist hierbei, dass die Eltern aller Klassen vorab informiert werden.

5. Repair (Reparieren): 

Produkte sollen durch Reparatur wieder in Stand gesetzt und in ihrer ursprünglichen Verwendung weiterverwendet werden.

  • Repair-Workshops anbieten: in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, defekte Gegenstände zu reparieren, z.B. Fahrräder oder elektronische Geräte.
     

6. Refurbish (Aufarbeiten): 

Veraltete Geräte oder Produkte werden auf den neuesten Stand gebracht und dadurch wieder brauchbar.

  • Aus Alt wird Neu: Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler alte Möbel aufarbeiten und für die Schulaula oder ihre Klasse wiederverwenden.
     

7. Remanufacture (Wiederaufbereiten)

Teile von defekten Produkten werden für neue Produkte genutzt, die dieselben Funktionen erfüllen.

  • Lebenszyklus analysieren: Schülerinnen und Schüler analysieren den Lebenszyklus eines Produkts und erarbeiten Vorschläge, wie es durch Remanufacturing nachhaltiger gestaltet werden kann. Sie präsentieren ihre Ergebnisse in Form von Postern oder Präsentationen.

8. Repurpose (Umfunktionieren/Upcyclen):

 Fördern Sie kreative Projekte, bei denen alte Materialien neue Verwendungszwecke finden, z.B. Kunstprojekte aus recycelten Materialien.  

  • Aus Alt wird Anders: Schülerinnen und Schüler sammeln alte Kleidung und verwandeln diese in neue, nützliche Gegenstände wie Taschen, Kissenbezüge oder sogar neue Kleidungsstücke.

9. Recycle (Recyceln): 

Materialien werden aufbereitet und als Sekundärrohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt.

  • Recycling-Wettbewerb: Organisiere einen Wettbewerb zwischen den Klassen oder Jahrgängen, um zu sehen, wer die meisten recycelbaren Materialien sammeln kann. Dies kann Plastik, Papier, Glas usw. sein.
  • Plastikrecycling-Workshop: Schülerinnen und Schüler sammeln verschiedene Arten von Plastikabfällen und lernen, wie diese sortiert, gereinigt und geschreddert werden. Anschließend können sie das geschredderte Plastik in Formen schmelzen, um neue Gegenstände wie Lineale oder Schlüsselanhänger herzustellen.
  • Besuch von Recyclingzentren: Organisieren Sie  Ausflüge zu örtlichen Recyclingzentren, damit die Schülerinnen und Schüler den Prozess des Recyclings hautnah erleben können und auch sehen wie wichtig die richtige Mülltrennung ist um Recycling überhaupt möglich zu machen.
  • Recycling in der Schule: Wie gut ist die Schule bei der richtigen Mülltrennung? Lassen sie die Schülerinnen und Schüler den Ist-Stand der Mülltrennung in der Schule eruieren. Stellen Sie in der Schule ausreichend Recyclingbehälter bereit und informieren Sie die Schüler über die richtige Mülltrennung.
     

10. Recover (Verwerten): 

Ist kein Recycling mehr möglich, werden die Materialien schlussendlich verbrannt und die entstehende Energie in den Kreislauf rückgeführt.

  • Wärmebildkamera-Experiment: Nutzen Sie eine Wärmebildkamera, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie Wärme bei der Verbrennung von Abfällen freigesetzt wird. Dies kann mit einfachen Materialien wie Kerzen und Papier durchgeführt werden.
  • Besuch einer Müllverbrennungsanlage: Organisieren Sie einen Ausflug zu einer lokalen Müllverbrennungsanlage. Die Schülerinnen und Schüler können sehen, wie der Müll verbrannt und die dabei entstehende Energie genutzt wird.
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